Standortbestimmung

Im Kapitel zu den Merkmalen kompetenzorientierten Unterrichts (Bewerten), wurde bereits dargelegt, warum es Sinn macht gleich zu Beginn der Unterrichtszeit eine Standortbestimmung auf Grundlage des Lehrplans 21 vorzunehmen. Hier sollen noch einmal die wichtigsten Überlegungen zu dieser Standortbestimmung zusammengetragen werden:

 

  • Die Standortbestimmung bezieht sich auf den 3. Zyklus des Fachbereichs «Räume, Zeiten, Gesellschaften» aus dem Lehrplan 21. Dazu gibt es auch einen Kompetenzspiegel (siehe Download unten).
  • Hier sei noch einmal erwähnt, dass im Lehrplan 21 die Kompetenzbereiche eher Fachbereichen entsprechen. Im Lehrplan 21 heissen die «Kompetenzbereiche» folglich Schweizer Geschichte, Weltgeschichte, Politische Bildung und Geschichtskultur. Wir haben aber ein Kompetenzraster entworfen, dass relativ frei von Inhalten 4 Kompetenzbereiche unterscheidet. Das Fachwissen wird zu einem gewissen Grad im Kompetenzbereich „historische Sachkompetenz“ abgebildet.
  • Es ist ganz wichtig den Schülern und Schülerinnen zu erklären, was der Zweck dieser Standortbestimmung ist. Die Lernenden sollen in keiner Weise das Gefühl haben, dass dies ein grosser Eintrittstest ist, der Sie bereits vorgängig in einer Art und Weise «abqualifiziert» und einem Niveau zuordnet. Im Gegenteil ist diese Standortbestimmung ein Instrument, um Defizite früh zu erkennen und helfen der Lehrperson bereits früh in der Ausbildung gezielter zu beobachten und Hilfestellung zu leisten. Die «Lücken», die Lernende in Bezug auf die Bezugsnormen des Lehrplans 21 aufweisen, können mannigfache Ursachen haben (Lehrperson und Unterrichtsinhalte auf Stufe Sek I, Interesse, sprachliche Schwierigkeiten, …). Dies soll den Lernenden mitgeteilt werden. Ausserdem soll im Klassenzimmer auch keine «Prüfungsatmosphäre» herrschen. Die Lernenden dürfen der Lehrperson Fragen stellen, wenn Sie Aufgaben(teile) nicht verstehen. Diese Begleitung kann auch bereits erste wertvolle Hinweise auf den Lernstand geben.
  • Der Nutzen ist nicht nur die Erfassung des Lernstandes der einzelnen Lernenden. Es ist auch wichtig die Erkenntnisse der Standortbestimmungen in die generelle Unterrichtsplanung einfliessen zu lassen.
  • Es ist nicht möglich in einer Standortbestimmung alle Teilkompetenzen abzudecken. Durch geschickte Fragestellungen können zwar möglichst viele Themenbereiche, fachliche Methoden, und Kompetenzstufen abgedeckt werden. Klar ist aber auch, dass die Aufgabenstellung allen Lernenden ermöglichen soll, Aufträge zu lösen und Erfolgserlebnisse zu haben. Deshalb ist vor allem in Bezug auf die Sachkompetenz relativ wenig Vorwissen nötig um die Aufgaben zu lösen. Und diese Sachkompetenz muss auch nicht in komplexen Aufgabenstellungen angewendet werden. Die Ergebnisse aus der vorgestellten Standortbestimmung (siehe «Ausgangslage») weisen auch darauf hin, dass bezüglich Sachkompetenz die Erwartungen an die Lernenden meistens zu hoch sind. Für eine Übersicht, welche Kompetenzen in der Standortbestimmung durch welche Aufgaben abgedeckt werden, hilft die Zuordnung der Aufgaben zu den einzelnen Kompetenzrastern (siehe separates Dokument).
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