Merkmale der Kompetenzorientierung

Allgemein

Bevor wir uns weiter unten vertieft mit den spezifischen Merkmalen der Kompetenzorientierung beschäftigen, soll hier zuerst einmal geklärt werden woher der Begriff der Kompetenzorientierung kommt und welches Lernverständnis diesem didaktisch-pädagogischen Konzept zugrunde liegt.


Individuelle Lernbegleitung

"Die individuelle Lernbegleitung ist ein Prozess genauen Hinschauens und pädagogischen Beobachtens, der sich kontinuierlich durch den Unterricht zieht."


Individuelles Fördern

"Jeder Unterricht, der die Verschiedenheit der Schülerinnen und Schüler «bedienen» und produktiv aufgreifen soll, muss primär von der Verschiedenheit der Lernwege her gedacht und geplant werden und nicht von normierten Anforderungen ausgehend."


Aktivierende Aufgaben

"Die jüngere empirische Forschung zur Unterrichtsqualität hat verdeutlicht, dass „guter“ Unterricht die Lernenden herausfordert, bereits vorhandenes Wissen und Können zur Bearbeitung neuer Herausforderungen aktiv und kreativ einzusetzen. Für den kompetenzorientierten Unterricht gilt dies in besonderem Maße, weil Kompetenzen ausdrücklich dazu befähigen sollen, auch völlig neue und unbekannte Anforderungssituationen zu meistern. Routine und Standardaufgaben reichen dazu nicht aus."


Systematischer Aufbau

"Gute Lernaufgaben sollen in sich gestuft sein, dass die erfolgreiche Bearbeitung auf unterschiedlichen Niveaus möglich ist. Die Pointe dabei ist, dass diese Aufgaben nicht in der Weise zur Differenzierung beitragen, dass lernschwache Schüler und Schülerinnen nur die leichtesten Varianten bearbeiten, begabte nur die schwierigsten und die «mittleren» die mittleren. Damit wäre die Chance zur Individualisierung verschenkt."


Bezug zu Lebenswelt

"Möglicherweise sind die schlechten Kenntnis- und  Behaltensleistungen in Geschichte auch darauf zurückzuführen, dass Schüler meinen, das, was sie in Geschichte lernen sollten, sei nicht ihre Geschichte, bzw. habe mit ihrem Leben nichts zu tun."



Metakognition

"Lerner können angeleitet und unterrichtet werden, wie sie metakognitive Strategien und Techniken einsetzen können, um ihr Lernen besser zu verstehen und auch zu verbessern."


Kompetenzbezogene Lernstandskontrolle

"An jeder Schule und in jedem Unterricht ist es möglich die Alleinherrschaft von Tests und «Noten» durch ein flexibles System von unterschiedlichen aufeinander bezogenen Formen der Leistungsbeurteilung und –bewertung zu ersetzen."