Zusammenfassung

Was nehmen wir mit für die Unterrichstplanung?

  • Bei Beginn der Ausbildung wird eine Standortbestimmung über die Kompetenzniveaus auf Basis des Lehrplans 21 vorgenommen.
  • Der kompetenzorientierte Unterricht verlangt von den Lehrpersonen ein grundlegendes Verständnis und Interesse für die potentiellen Lernschwierigkeiten der Lernenden. Man muss die Bereitschaft haben die Jugendlichen bis zu einem gewissen Grad auch psychologisch zu coachen.
  • In jeder Unterrichtseinheit alle Kompetenzbereiche und Kompetenzstufen mit mannigfachen Aufgaben ansprechen. Dies ermöglicht eine bessere Individualisierung als das Arbeiten in Niveaugruppen. Entscheidend ist, dass die Lernenden begründen, warum sie welche Aufgaben wählen und am Schluss ihre Lernergebnisse reflektieren.
  • Die Lernziele und Lernschritte müssen in der Aufgabenstellung transparent werden. Die Kompetenzraster werden zur normalen «Bezugsnorm» für die Lernenden.
  • Schüler bei der Themenwahl und bei der Auswahl der Einzelaufgaben miteinbeziehen. Aber verbindliche Basis für alle ausarbeiten.
  • Versuchen die Schüler vor echte Herausforderungen zu stellen, wie sie sich auch im Alltag in der Lebenswelt präsentieren. Möglichst wenige «Papier- und Bleistiftaufgaben». Immer wieder «Plattformen» (im Sinne von Wagenschein) bieten.
  • Der Schullehrplan ist bindend, aber sich vom Faktenwissen lösen und andere Zugänge zu den zentralen Theorien und Begrifflichkeiten der Oberthemen suchen. Das Überblickswissen soll aber nicht vernachlässigt werden.
  • Themen sollen sich möglichst auf die Lebenswelt der Lernenden orientieren und im besten Fall ist der Zugang eine aktuelle globale Herausforderung.
  • Wenn wir den obigen Punkt einlösen wollen ist der Geschichtsunterricht zwingend fächerübergreifend. Es werden «Probleme» angeschaut, die andere Fächer aus anderer Perspektive auch beleuchten. Im besten Fall kann man mit anderen Fächern aktiv zusammenarbeiten.
  • Schlussendlich gibt immer das Thema vor, auf welche Art und Weise der Unterricht aufgebaut wird. Es gibt verschiedene Formen von kompetenzorientiertem Unterricht.
  • Der Unterricht muss immer die Freiheit lassen, brennende Fragen und auftauchende Interessen von Lernenden aufzugreifen und zu verfolgen. Die Bereitschaft haben, vom geplanten Unterricht abzuweichen.
  • Der Unterricht muss so konzipiert sein, dass es in Phasen selbständiger Arbeit möglich ist Standortgespräche mit den Lernenden zu führen.
  • Bei jeder Unterrichtseinheit braucht es ein Gefäss, in dem alle Lernenden die Möglichkeit haben Ihren Lernergebnisse zu präsentieren.
  • Die Lernenden führen ein Portfolio, wo sie ihre Lern- und Unterrichtsergebnisse ablegen und ihr Lernverhalten und ihren Lernstand reflektieren.
  • Metakognition funktioniert nur in offenen Unterrichtsformen. Über die 3 Ausbildungsjahre hinweg sollen die Lernenden an die offenen Unterrichtsformen herangeführt werden.
Abbildung 16: Dimensionen der Öffnung im Unterricht (KÜHBERGER/WINDISCHBAUER: 2016, 12)
Abbildung 16: Dimensionen der Öffnung im Unterricht (KÜHBERGER/WINDISCHBAUER: 2016, 12)
  • Die Semesternote setzt sich zusammen aus kompetenzorientierten Lernstandskontrollen, Metakognition, Portfolioarbeit und individuellen Standortgesprächen.
  • Wann immer möglich sollen formative Rückmeldungen den Lernenden eine bewertungsfreie Standortbestimmung ermöglichen. Diese Rückmeldungen müssen nicht immer von der Lehrperson kommen.